Wir haben gewonnen – den zweiten Platz beim Fahrtensegelwettbewerb 2011

Mit unserer  Tequila Sunrise waren wir unterwegs im Mittelmeer. Hier unser ausführlicher Bericht über die Tour mit den Etappen “Genova – Monaco – Nice – Korsika – Pisa – Elba -Korsika – Genova”

Auf Grund dessen, das vermehrt Sonnenstrahlen in nächster Zeit in unseren Breiten nicht vorhersehbar waren, hatten Friedrich (Abenteurer) und ich (Abenteurer mit besonders gutem Aussehen) uns entschlossen, Kurs gen Süden, genauer gesagt, Italien anzulegen.

Da Friedrich Tiermedizinstudent ist und er genau weiß, wie man jeden Cent 2 mal umdreht, sollte ich die Erfahrung machen, dass sich schon die Fahrt mit unserem Gespann bis zum Hafen in Italien als Abenteuer erweisen wird.

Schwerin – Genova

06:00 Uhr Ortszeit: Noch schnell das geborgte Schlauchboot in den Bus gestopft und ab zum Hauptbahnhof, wo wir unsere ersten beiden Mitfahrgelegenheiten aufgenommen haben.
Die beiden Mädels sind sehr überrascht, da Friedrich den Account seiner Freundin benutzt hat, um für unsere Strecke noch ein paar Leute zu gewinnen, damit wir uns die Kosten ein wenig teilen können.

Nach genauer Musterung und darauf folgender Feststellung, dass wir wohl doch recht harmlos sind, konnte die Fahrt dann schließlich losgehen.

Die nächsten Stopps sollten in Berlin, Leipzig und irgendwo auf der A 9 sein, wo wir gleich noch einen Sharky kennen gelernt haben und angehalten wurden, zur EM nach Röbel zu kommen, um die netten Leute der Klassenvereinigung kennen zu lernen.

Da unsere neuen Mitfahrer noch auf sich warten ließen, haben wir die Zeit genutzt und noch ein kleines Nickerchen gemacht.
Unsere Partytruppe aus Bamberg traf ein, dann ging ́s los, Nonstop nach Genova, wo wir unsere Mitfahrer verabschiedeten (endlich), kurze Zeit inne hielten, die uns durch den Ringersport gelehrte Atemtechnik zur Beruhigung von Geist und Körper anwendeten und uns mit unserem Trailer an den Straßenrand stellten, um noch etwas zu schlafen.

Aufgewacht wenige Stunden später, mussten wir feststellen, dass wir mit unserem Gespann wohl ungefähr 30 oder 40 Mofa Parkplätze blockierten und wir dieses auch durch mehr oder weniger schöne Kommentare zu spüren bekamen, die wir glücklicherweise, mangels sprachlicher Fähigkeiten, nicht verstanden.

Leicht unterstützt durch das herannahen der Carabinieri räumten wir schnell ein paar Roller beiseite und begaben uns auf die Flucht.

Wenige Zeit später fanden wir einen viel versprechenden Hafen, mit Kran, großem Parkplatz und vielen Segelyachten.
Kurze Nachfrage, was denn wohl 2x Kranen und Parkgebühr von Auto mit Trailer für die geplanten 6 Wochen koste. Nach der Antwort fühlte auch ich mich wie ein Medizinstudent und wir überlegten uns, kurzerhand noch ein paar Kilometer die Küste Richtung Westen zu fahren, in der Hoffnung, dass es wohl billiger wird, wenn wir erst einmal aus der Großstadt raus sind.

Nach ca. 1 Stunde Fahrt kamen wir nach Varazze, verhandelten mit dem Kranfahrer und eine Stunde später schwammen wir vor der Kranstation im Wasser.

Anschließend stellten wir den Mast, verluden unsere Sachen, fuhren zum Discounter und suchten ein passendes Restaurant zur Nahrungsaufnahme.

Verazze – Imperia-Porto Maurizio

Noch vor Sonnenaufgang haben wir den Hafen verlassen und bei schwachem halben Wind und sternenklarem Himmel die Segel gesetzt.
Unser Ziel war uns noch nicht bekannt, und
so segelten wir den ganzen Tag an der italienischen Küste Richtung Westen.

Da wir vergebens eine Ankerbucht suchten, haben wir uns entschlossen abends in Porto Maurizio einzulaufen und einen Landgang mit mediterraner Küche und lecker Wein zu kombinieren. Dies erwies sich als eine äußerst gute Idee.

Porto Maurizio – Monaco

Morgens mit den ersten Sonnenstrahlen, legten wir ab, da wir am Vorabend seitwärts an Fischerbooten festgemacht hatten und wir nicht bei einem evtl. Treiben am frühen Morgen stören wollten.
Unser Ziel für diesen Tag hatten wir am letzten Abend auch schon beschlossen – MONACO soll es sein.

Also weiter Richtung Westen, eine nach unserem Geschmack eher langweilige Küste ohne Buchten dafür aber mit vielen Neubausiedlungen in den Berghängen. Das sollte uns aber nicht stören, weil bei Friedrich nämlich nichts ohne körperliche Ertüchtigung geht, die ungefähr so aussehen kann:

30m Tau hinterherziehen und dann immer abwechselnd ans Heck ziehen, loslassen, schwimmen, Tau wieder greifen und wieder das ganze von vorne. Die Wiederholungszahlen steigern sich natürlich parallel zur Länge des Törns. Natürlich hat Friedrich auch überall an Bord noch Stellen gefunden, wo man sich zwischendurch noch foltern kann.

Da kam es endlich in Sicht unser Tagesziel “MONACO“

Wir entschlossen uns, in den Hafen zwischen den ganzen Megayachten einzulaufen und fragten gleich nach einem freien Platz und dessen Kosten.
150 Euronen rechneten wir schnell in Bier um und da war klar: Wir werden trotz Schwell in der offenen Bucht übernachten.

Gesagt – getan, an der nächsten Boje festgemacht, sprangen wir ins Dingi und fuhren in die Stadt, um Proviant zu bunkern.
Nach dem Einkauf packten wir alles ins Schlauchboot und beschlossen, noch ein bisschen das Hafenflair bei Livemusik und Bier zu genießen.

Monaco – Villafrance-Sur-Mer

Nach einer langen Nacht und viel Schlaf haben wir gegen Mittag das Boot wieder klar gemacht und sind Anker auf gegangen.
Mit halbem Wind sind wir weiter Richtung Westen entlang der französischen Küste nach Villefrance-Sur-Mer gesegelt.

Die Stadt ist wunderschön in einer felsigen Bucht mit blauem und türkisenem Wasser gelegen, in der man das französische Flair mit all seinen Sinnen aufsaugen kann.

Villafrance-Sur-Mer – Korsika

Abwechselnd unter Segeln und Motor setzen wir Kurs auf Korsika. Ziel ist es, irgendwo in einer Bucht nördlich der Straße von Bonifacio zu landen, um diese anschließend zu passieren.

Bis auf die Fähren die ab und zu unseren Weg kreuzten, haben wir bei unserer Überfahrt nicht ein einziges Sportboot gesichtet.

Kurz vor der Dämmerung hatten wir quer ab noch Besuch von einem Schlepper, der sich seelenruhig in spiegelglatter See näherte. Wir winkten uns noch zu, bevor er weiter seine Spur in die glatte See zog und sich langsam entfernte.

Da der Wind es nicht zuließ,
änderten wir unseren Kurs
auf die nördliche Spitze von
Korsika. Nachts frischte der Wind dann noch für wenige Stunden auf, um uns dann im windstillen Nebel wieder Motoren zu lassen.

Im plötzlichen Nebel und beim Lesen der Karte, stellten wir dann fest, das wir uns mitten auf einer Fähr-linie der “Mobylines“ befanden.
Mit etwas schlottrigen Knien beschlossen wir über VHF alle 2 Minuten unseren Standort, den Kurs und die Geschwindigkeit zu senden.

Beeindruckt von der schönen Landschaft und dem türkis blauen Wasser fiel in der Bucht von Centuri der Anker.

Sofort nutzten wir die Zeit zum Schnorcheln und erforschten die schöne Unterwasserwelt, die sich abwechselte mit felsigem und sandigem Untergrund. Nachts begaben wir uns ebenfalls unter Wasser, um die Nahrung für den folgenden Tag zu sichern.

Erfolg hatten wir beim Krabben fangen, und um ein Haar hätten wir auch noch die Dorade in der Pfanne gehabt. Die selbige ist mir leider wieder von der Harpune entwischt, da ich leider nur eine fünfzackige Forke, die speziell für den Aalfang in unseren Binnengewässern vorgesehen ist, im Gepäck hatte.

Am nächsten Tag haben wir beschlossen, ein bisschen die Insel zu erkunden und unsere leer gefahrenen Benzintanks wieder aufzufüllen.

Auf Grund der finanziellen Situation vom Studenten, war ich ja angehalten, mich seiner Sparmentalität anzupassen. Natürlich gab es kein Taxi in unserem Fischerdorf, und ich kam auf die Idee, einen Autofahrer gegen Bezahlung verpflichten zu wollen.

Natürlich gab es Einspruch, und wir sollten die 5 km bergauf zur Tankstelle zu Fuß verrichten. Mit dem Argument, dass ich den kleinen Kanister tragen werde, fügte ich mich dem Sparsamen. Das Resultat war: Wir standen drei mal als Tramper mit leeren Benzinkanistern an der Strasse, und drei mal hat das erste Auto angehalten und ist sogar noch Umwege für uns gefahren.

Korsika – Gorgona – Pisa

Weiter Richtung “Cape Corse“ passieren wir nach kurzer Zeit die Ile De La Giraglia bei schönen 4 bis 5 Windstärken. Mit Wind aus Norden steuern wir 230°auf die Insel Gorgona, die zwischen Korsika und Pisa liegt. Leider hat der Wind uns auch sehr schnell wieder verlassen, sodass wir Stunden später eine spiegelglatte See hatten.

Gorgona steht unter Naturschutz und ist die kleinste Insel des toskanischen Archipels, das zum größten Teil Sperrgebiet ist.
Wir haben uns, entschlossen den Hafen anzulaufen, da dieser nicht als Sperrgebiet auf der Karte gekennzeichnet ist.

Als wir in den Hafen einliefen wurden wir aber gleich wieder gebeten, den selbigen zu verlassen, da dieses eine Gefängnisinsel sei und die meisten Einwohner Strafgefangene sind. Der Zutritt ist nur für Einheimische mit Sondergenehmigung erlaubt.

Also weiter geht ́s nach Pisa, von dort aus wird mein Freund Friedrich zurück nach Deutschland fliegen und meine Frau Peggy mit Tochter Juli werden an Bord kommen.
Angekommen sind wir im Dunkeln und wo sich laut Karte ein Hafen befinden sollte, fanden wir ein Neubaugebiet hinter einer riesigen Steinschüttung.

Wie passend, dass sich da eine Flussmündung befand und so sind wir den Fluss hochgefahren, um dort einen von den eingezeichneten Häfen zu finden. Diese stellten sich aber nur als Privathäfen heraus, die nicht temporär benutzt werden können.

So haben wir den Anker im Fluss versenkt und auf den schönen Tag noch das eine oder andere warme Bier aus der Bilge getrunken.
Interessant war das spezielle Fischfangverfahren der dortigen Anwohner. Eine 10 x 10 Meter große Senke, die an einer Art Kran hängt und bei Bedarf aufgeholt und geleert wird.

Bocca D`Arno – Livorno

Das Baden haben wir in der braunen Brühe gelassen und sind flussabwärts zurück ans Meer motort.
Wind war an der Küste nicht vorhanden und so ging es weiter der Küste entlang Richtung Süden nach Ardenza, nähe Livorno.

Ardenza hat einen kleinen Hafen, der normalerweise keine Plätze zur temporären Verfügung hat. Da wir aber vielleicht bemitleidenswert aussahen und ein kleines Boot hatten, wird für uns eine Ausnahme gemacht und man bietet uns sogar an, kostenlos zu bleiben.

Das Angebot nehmen wir gerne an, so steigen wir in den nächsten Bus nach Livorno, um Proviant für die letzten 2 Tage zu kaufen.

Abends feiern die Italiener auf der Straße und auch wir lassen uns nicht lange überreden mit dabei zu sein. In die Knie gezwungen von der Müdigkeit eines verheirateten Mannes, beschließe ich mich in die Koje zu begeben. Jedoch nicht mein Freund Friedrich, der hat sich……….

So kommt es, dass wir uns erst am nächsten Tag wieder sehen werden. Nach dem Frühstück, oder besser Brunch, packen wir unsere Sachen und fahren nach Pisa. Wir stellen fest, dass die Zeit wieder mal viel zu kurz war und so werden wir die Stadt besichtigen, uns in Biergärten rumtreiben, essen, trinken und im Hostel unseren Rausch ausschlafen. Zumindest habe ich das getan, denn Friedrich musste zeitig zum Airport.

Matrix

Ich arbeite ein wenig am Boot, lese viel und lebe so wie ich es liebe in den Tag hinein.
Morgen werden Peggy und Juli ankommen, da geht ́s dann, auf jeden Fall was das Segeln angeht, etwas ruhiger zu.

Peggy und Juli landen in Pisas

Auf dem Airport warte ich auf meine Familie.
Ich lasse mich jedoch noch von dem Kumpel neben mir (einem elektrischen Massagestuhl) überreden, mich noch mal kurz zu setzen und so kommt es, dass ich die beiden am Auslass verpasse und wir uns wenig später vor der Tür wieder treffen.

Kultur, Hostels, Eisenbahn und gutes Essen

Wir fahren mit dem Zug quer durch die Toscana, nach Rom, nach Florenz und nach Pisa,

schlafen in Hostels, genießen diese wunderschön erhaltenen Kulturstätten Italiens, das leckere Essen und den guten Wein.

Wir kommen uns vor wie zwei Studenten, doch der Blick in den Spiegel verrät eindeutig was anderes.

Ardenza – Elba

Seit der letzten Woche hat der Mistral mit 6 Winstärken geblasen und dementsprechend hat sich ein schöner onshore swell von ca. 2-3 Metern Höhe aufgebaut.
Da wir aber jetzt schon eine Woche an Land waren und es zumindest bei mir schon mehr als kribbelte, haben wir uns entschlossen raus zu fahren, um Elba zu erobern.

So haben wir uns bei den netten Italienern im Hafen verabschiedet und die Shark bereit zum Auslaufen gemacht.
Juli haben wir in ihrem Kindersitz festgeschnallt, Peggy hat die Leinen losgeworfen und meine Wenigkeit hat uns aus dem Hafen motort. Peggys Augen wurden immer größer, als die Nase immer wieder ins nächste Wellental fiel. Juli und Papa hatten einen Riesenspaß gehabt.

Als wir uns frei von den steilen Wellen ins tiefe Wasser motort haben, saß ich noch an der Pinne, weil ich unserem elektrischen Autohelm 1000 nicht vertraute und mein Weibchen hat all ihren Mut zusammen genommen und mit Bravour die Segel gesetzt.

Jetzt kehrte wieder Ruhe ein im Schiff und wir segelten hoch am Wind, an der toscanischen Küste entlang, Richtung Elba.
Peggy wurde leider von der Geißel der Seefahrer erwischt und so entschlossen wir uns, die nächste Marina anzusteuern. Dann änderten wir den Kurs wieder auf ́s Festland. Jetzt liefen wir die Wellen ab und surften teilweise auf die Marina Cala De Medici zu. Das war gleich wieder eine Entschädigung für den nicht gewollten Kurswechsel, den Juli und Papa gleich mit Freudenschreien bekundeten.

Unsere italienischen Nachbarn waren nette Yachties mit Kind. Somit hat sich der Aufenthalt ganz zum Gefallen meiner Frau noch ein paar Tage hingezogen.

Wir wurden zum Dinner eingeladen und hatten einen sehr schönen Abend. Auch Juli ist auf Ihre Kosten gekommen und hat mit Ihrem neuen Freund das Boot erkundet.

Nicht so glücklich war ich, als ich zwei Surfern in der Brandungswelle der Hafenmole zusah und die mir verständlich machten, das es hier keine Surfboard ́s zum ausleihen gäbe und der nächste Surfshop 230 km entfernt sei.

Normalerweise kann man in Italien nur zur windreichen Saison im Winter surfen. Einige Tage später haben wir unsere Rechnung, über die ich gar nicht nachdenken
mag, im Büro bezahlt, uns von unseren netten Nachbarn verabschiedet und sind ausgelaufen.

Hurra!!!!! endlich wieder segeln, Elba wir kommen!!!!!
Ich liebe dieses Gefühl, wenn die Segel stehen und man nur noch das Rauschen des Wassers hört.
37 NM später erreichen wir Portoferra im Norden von Elba.
In den folgenden Tagen haben wir verschiedene Buchten und Häfen auf Elba angelaufen. Den kulinarischen Unterschied in den deutschen Touristengebieten bemerkten wir sofort. Schlechtes Essen für ́s gleiche Geld war die Belohnung im Touristen Nap.
Trotz alledem wird man durch die schönen Buchten und die Landschaft allemal entschädigt.

Rücktour Elba – Korsika – Verazze

Wir machen uns von einer südlich gelegenen Ankerbucht auf, um in den Norden von Italien zu kommen.
Müssen aber auf Grund von Schwachwind den Port-Cala De Medici auf Korsika zum tanken anlaufen.

Wir gehen in einer schönen Bucht vor Anker und entschließen uns für einen gemeinsamen Familien-Waschgang, bei dem wir uns alle abseifen und ins Wasser springen.
Abend ́s fuhren wir mit dem Dingi an Land und nahmen beim Essen so langsam Abschied von der bald zu Ende gehenden Urlaubszeit.

Korsika – Verazze

Das morgendliche Ritual der ganzen Familie war ab ins Wasser zum Schwimmen. Nachdem wir Klarschiff gemacht haben gingen wir Anker auf und setzten die Segel bei herrlichen 4 Windstärken und halbem Wind aus Osten.

Später hat der Wind dann leider abgeflaut und wir mussten hin und wieder motoren.
Aber auch dafür sollten wir entschädigt werden. Als ich beim Lesen im Cockpit lag, hörte ich ein lautes Klatschen auf dem Wasser und meldete meiner Frau, die mit Juli unter Deck lag, dass neben unserem Boot gerade ein Fisch gesprungen sei.

Wenige Sekunden später sahen wir dann eine ganze Schule von Delphinen neben unserem Boot schwimmen.
Unbeschreiblich dieses Gefühl, wie drei kleine Kinder sprangen wir an Deck umher und freuten uns…..

Diese Freude sollte noch lange anhalten und so segelten wir bei wenig Schiffsverkehr durch die darauf folgende Nacht.

Morgens bei der Einfahrt in die Bucht von Genova hat uns dann noch ein Schwarm Tuna ́s unterm Boot begleitet, den ich mit Brille und Schnorchel hängend an der Badeleiter inspiziert habe,

während unser Pinnenpilot fleißig steuerte.
Angekommen in unserem Hafen, an dem die Reise ein Ende haben sollte, wurden wir von unserem netten Hafenmeister gefragt, wo denn unser letzter Hafen gewesen sei. Als wir ihm stolz sagten: Porto Cala De Medici auf Korsika, sagte er nur “CONGRATIOLATION“.

Auskranen und Rückreise

Nächsten Morgen, nachdem wir den Mast gelegt und die Sachen wieder in Taschen verpackt hatten, war es dann soweit. Der Kranhaken auf der anderen Uferseite wartete schon auf uns.
Also vorher noch schnell mit Schnorchel und Brille ins Wasser und die wenigen Algen mit dem Schwamm abgewischt.

Als ich aus dem Wasser kam, hing die Traverse mit den Gurten auch schon über uns.
Schweren Herzens sahen wir zu, wie unsere Shark aus dem Wasser gehoben wurde.

Beim Bezahlen der Krangebühren stellten wir dann fest, dass hier wohl nach Sympathie und Tageslaune abgerechnet wird, denn dieses mal haben wir weniger bezahlt als beim Einkranen.

Resümee

Wir hatten eine wunderbare Zeit, allein Korsika ist schon eine ausgedehnte Reise wert.
Diese entspannte, hilfsbereite und stolze Art der Korsen, die wir kennen gelernt haben, hat uns nachdenklich gemacht. Meistens ist der einfache Weg zu Leben, der Schönste. Am Schönsten waren wieder einmal die kleinen Städtchen und Dörfer, die nicht als Sehenswürdigkeiten auf der Karte eingezeichnet waren.

Des Weiteren werde ich niemals wieder ohne Schleppangel den Hafen verlassen. Im Ankunftshafen haben wir einen Merlin gesichtet, der sich wohl verirrt hat, von den Unmengen an Tuna ́s unterwegs ganz zu schweigen.

Auf jeden Fall möchte ich darauf hinweisen, dass bei einer Überquerung von der französischen Küste in Richtung Korsika oder Sardinien, immer der französische Seewetterbericht und die Meinung von einheimischen Seglern einzuholen ist.

„Dieses Seegebiet gehört auf Grund seiner steilen, fast immer brechenden Wellen, zu einem der gefährlichsten der Welt!“ (Quelle: www.bobbyschenk.de)

Text und Bilder: André Kurreck

2 Gedanken zu “Wir haben gewonnen – den zweiten Platz beim Fahrtensegelwettbewerb 2011

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